Im Großen Saal des Konzils startet der Abend vor dicht besetzten Stuhlreihen mit Flint Juventino Beppes „Heart" op. 27 Nr. 5. Der 45-jährige norwegische Komponist ist Autodidakt und hat das Tourette- und Asperger-Syndrom, aber seine Musik lässt vom täglichen Kampf mit seinem unaufhörlich aktiven Gehirn nur ahnen. Breit fließend, durchaus in romantischen Gesten schwelgend, meditativ und sanft melancholisch entfalten die Streicherklänge ihre suggestive Wirkung. Nur die regelmäßigen, mahnenden Schläge an Röhrenglocken erinnern an pulsierenden Herzschlag, der schwächer und leiser wird. Am Ende dankt der anwesende Komponist für das intensive Spiel der Musiker unter Ari Rasilainens Stabführung.
SÜDKURIER (04.02.2019)
Bereits zu Beginn des Abends zeigte das Orchester, welch Können in jedem einzelnen Musiker steckt. Das Werk Heart op. 27 Nr. 5 von Flint Juventino Beppe bot einen guten Einstieg in einen hochwertigen Klassikabend in Laupheim. Durch äußerst gefühlvolles Spiel entstand ein runder harmonischer Gesamtklang, der immer wieder von fließenden Übergängen in der Dynamik geprägt wurde. Warme tiefe Celloklänge begleiteten helle klare Flageolettöne. Punktgenau erklang das Glockenspiel.
Schwäbische Zeitung (03.02.2019)
Recordings ist das nicht nur gelungen, sie haben damit wohl eine der Top-Klassikproduktionen des Jahres 2013 entstehen lassen. Dass das Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Vladimir Ashkenazy einen ganz hervorragenden Klangkörper darstellt, ist hinlänglich bekannt.
ArtPhönix vinyl
Beppes Musik ist die Musik eines hochbegabten Autodidakten, und als solche weit entfernt von allen historisierenden Zuordnungen. Sie berührt auf verwirrende Art, entzieht sich der Kategorisierung, mischt das Anachronistische mit dem Visionären, vermeidet jede Konvention, ohne dabei prätentiös oder avantgardistisch zu werden.
Le Forum d'Vinyl
Flint Juventino Beppe ist ein Ausnahmekomponist, dessen Remote Galaxy – die entfernte Galaxy – ein Ausnahmedirigent mit einem der renommiertesten Orchester der Welt eingespielt hat. Die Güte ist entsprechend: Hochgradig sensibel ausgearbeitet und tonal exzellent eingefangen, macht Remote Galaxy über Kopfhörer wie über Lautsprecher viel Vergnügen, zumal die Komposition in ihrem Mix aus Harmonie und kluger Dissonanz mit Reizen nicht geizt. Ein multidimensionales Hörvergnügen.
Da immerhin kein geringerer als Vladimir Ashkenazy die beiden »großen« Werke, zwei im Umfang ähnliche Konzerte für Flöte und Orchester (wobei nur das zweite programmatisch diese Bezeichnung als Titel trägt, wohl weil in »Flute Mystery« die Harfe als Partnerin der Flöte auftritt) als Dirigent verantwortete, liegt der Fokus dieser Veröffentlichung vorrangig auf diesen Säulen des einstündigen Programms. Das »Flötenkonzert Nr.1« schrieb Berg 2007 für Emily Beynon und Ashkenazy – und es allein lohnt die Anschaffung dieser ersten Werkschau. Trotz der schon von den Satzbezeichnungen »Memento« oder »Obituary« angedeuteten intensiven Melancholie fasziniert an dem Werk die oftmals leise Introspektion (»Reminiscence«) und eine hingebungsvolle Verträumtheit.